In der Gemeinde Pastetten entstehen zwei Feuerwehrhäuser

Wir erwartet zeigten die Bürger in Pastetten bei der gestrigen Gemeinderatssitzung reges Interesse, die alte Turnhalle war komplett voll. Pünktlich begann die die Sitzung mit der Bürgersprechstunde, nach einem verlesenen Brief eines Bürgers mit dem Argument das doch ein Gemeinsames Feuerwehrhaus kostengünstiger sei und der frage ob sich die Gemeinde Pastetten überhaupt in den kommenden Jahren weiterhin zwei Wehren leisten kann. Dann begann ein langer Vortrag eines Bürgers der bemängelte die Transparenz des Bauvorhabens, der Vortragende hatte sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und kritisierte, dass das von der Gemeinde beauftragte Gutachten nicht durch die Einwohner frühzeitig eingesehen werden konnte. Er brachte auch eine Zusammenlegung der beiden Feuerwehren ins Spiel. Nun startete die Gemeinderatssitzung erst mit einer Bebauungsplanänderung für das Baugebiet Pastetten Süd. Die Begeisterung, das nicht sofort mit dem Thema Feuerwehrhaus begonnen hält sich in Grenzen. Dann aber um 20:15 zur besten Sendezeit kommt der Themenpunkt Feuerwehrhaus, die Bürgermeisterin gibt ein paar Kerndaten zur Gründung der Feuerwehren und Trennung in Feuerwehr Pastetten und Reithofen-Harthofen.In einem Schreiben vom Kreisbrandrat Willi Vogel geht hervor, die aktuelle Situation im alten Feuwehrhaus entspricht in keinster weise den Aktuellen Normen und rät zu dringendem Handlungsbedarf.

Ein Gemeindemitarbeiter erklärt die Probleme bei einem Umbau des bestehenden Feuerwehrhauses. Schnell ist klar das hier kaum eine Möglichkeit ist, die Sinn macht. Danach folgt eine ausführliche Erklärung des Gutachtens der Firma IBG die darin umfangreich unter anderem die Fahrzeiten beider Feuerwehren von der Alarmierung bis zum Einsatzort analysiert. Darunter auch Informationen wieviel Feuerwehrleute tagsüber in Pastetten Verfügbar sind. Bemängelt wird, dass am Tag bei beiden Feuerwehren nicht ausreichend ausgebildete Atemschutzgeräteträger vorhanden sind. Die IBG kommt am Schluss zum Ergebnis das ein gemeinsames Feuerwehrhaus 20 Prozent günstiger ist als zwei dezentrale Häuser. Der bestmögliche Standpunkt innerhalb der Gemeinde für Pastetten unter Beachtung der Ausrückzeit für das gesamte Gemeindegebiet würde in der Poigenbergerstrasse liegen. Die Kreisinspektion hat ein ganz anderes Urteil im Vergleich zum Gutachten der IBG und sieht die höchste Priorität in der Hilfsfrist von 10 Minuten vom Feuerwehrhaus bis zur Einsatzstelle und empfiehlt den Bau zweier Feuerwehrhäuser. Es wird nun eine mögliche Bebauung auf dem aktuellen Sportplatz, diskutiert aber anhand von Platzgründen und einer zu starken Reduzierung des Sport- und Schulgeländes als nicht sinnvoll gesehen. Frau Vogelfänger gibt an, dass die Laufbahn, die aktuell zwischen Sportplatz und Bauhofrückgebäude ist voraussetzung ist für die Ausrichtung der Bundesjugendspiele. Dann kommt Andreas Winner mit einer Studie mit einer skizzierten Darstellung des Feuerwehrhauses mit zwei Fahrzeughallen. Zwei Feuerwehrhäuser sollen im Vergleich zu seiner Studie Mehrkosten verursachen von circa 928.753 €.

Hans Kerschbaum meldet sich zu Wort und plädiert für ein gemeinsames Haus, argumentiert die hohen Kosten für das Haus auf die nächsten Jahre. Er erntet dafür Applaus und die Bürgermeisterin, ruft die Zuschauer zur Ordnung auf. Bis jetzt ist das ganze sehr ruhig und zivilisiert Gelaufen hier. Es sind viele der Freiwilligen Feuerwehren anwesend im Publikum. Ein Gemeinderatsmitglied lobt den Fleiß der freiwilligen kostenlosen Dienstleister der Gemeinde und diese sollten auch belohnt werden dafür, dass sie nachts freiwillig ausrücken und „die Leute von der Straße kratzen“. Insgesamt stelle ich fest, dass die Feuerwehr an diesem Abend massivsten gelobt und auch gebraucht wird. Nur irgendwie will keiner dafür Geld ausgeben. Gerhard Nussrainer meint, dass der Vorschlag von Andreas Winner noch mal genauer geprüft werden sollte, um zu verhindern das nicht danach gesagt werden kann durch die Bürger es wurden nicht alle Möglichkeiten in Betracht gezogen. Cornelia Vogelfänger erneuert nun wieder, dass die Möglichkeit auf dem Sportplatz außer Frage stehe. Nur durch einen Wegfall der Laufbahn am Sportplatz wäre dies umsetzbar. Der zweite Bürgermeister ist der Meinung, dass jeder Bürger in der Gemeinde dieselbe Chance haben sollte in 10 Minuten Hilfe durch die Feuerwehr zu bekommen egal ob wo er im Ort wohnt. 22:21 endlich erfolgt die Abstimmung und der Gemeinderat Pastetten beschließt mit 11 zu 4 stimmen das zwei Feuerwehrhäuser gebaut werden. Die Gemeinde hat sehr ausführlich die Möglichkeiten geschildert und eine demokratische Entscheidung getroffen. Aus meinem Blickwinkel hat die Gemeinde die Möglichkeiten für ein gemeinsames und zwei Häuser sehr genau geprüft und auch gestern ausführlich den Bürgern dargelegt. Was mir ein wenig missfällt ist die nicht zur Debatte stehende Diskussion ob es eine Feuerwehr noch gibt und braucht in den nächsten Jahrzehnten. In dieser Diskussionskultur könnte man dann jedes Vorhaben in der Gemeinde in Frage stellen. Die Feuerwehr ist eine Organisation, die im Ernstfall direkt jedem in der Gemeinde hilft. Den Sportplatz zu reduzieren war für mich in keinsterweise eine Option, da es ja hier nicht nur um den Schulsport geht sondern auch um die Nutzungsmöglichkeit aller Bürger direkt. Eine Minimierung des Sportplatzes würde die Qualität der Gemeinde reduzieren. Der lange Vortrag in der Bürgersprechstunde war gut ausgearbeitet und zeigt das da wohl Ambitionen sind für den zukünftigen Gemeinderat. Eine Entscheidung wann und wo genau gebaut wird ist noch nicht beschlossen, es gibt nur die Empfehlung das der beste Standpunkt in der Poigenberger Straßein Pastetten ist im Bezug auf die Einhaltung der Hilfsfristen.