Zeilern

Zeilern ist ein kleiner, aber historisch interessanter Ort, der zur Gemeinde Pastetten gehört. Der Name „Zeilern“ (frühere Schreibweise: „Zitelazen“) leitet sich von „Zeitler“ ab, was auf die frühe Tätigkeit der Imkerei hindeutet. Zeitler oder „Zeidler“ bezeichnete im Mittelalter eine Person, die sich mit der Imkerei beschäftigte, speziell in Wäldern, wo Wildbienenstöcke gepflegt wurden. Diese besondere Tätigkeit könnte eine Erklärung dafür sein, warum sich hier Menschen niederließen, die dieses Handwerk verstanden. Es wird vermutet, dass sich in Zeilern besonders sogenannte Wendenknechte niederließen.

Wendenknechte und ihre Siedlungen

Wendenknechte, auch als slawische Siedler oder Dienstknechte bekannt, waren oft Facharbeiter, die spezifische Aufgaben wie die Imkerei („Zeitlerei“) übernahmen. Historische Hinweise deuten darauf hin, dass in Zeilern diese Gruppe von Arbeitern eine wichtige Rolle spielte. Die Wendenknechte wurden auch in anderen nahegelegenen Orten wie Wimpasing und möglicherweise Wind erwähnt. Diese Siedlungen könnten durch die gleichen Tätigkeiten geprägt worden sein, was darauf hindeutet, dass die Region einst von spezialisierten Gemeinschaften bewohnt war, die sich auf die Nutzung natürlicher Ressourcen wie Honig und Wachs konzentrierten.

Historische Verbindungen zur Slawischen Bevölkerung

Die Bezeichnung „Wenden“ weist auf die slawische Herkunft dieser Menschen hin. Im Frühmittelalter (6.-9. Jahrhundert) zogen viele slawische Stämme in das heutige Mitteleuropa, darunter auch Teile des heutigen Bayerns. Die Wendenknechte waren oft in landwirtschaftlichen und handwerklichen Bereichen tätig und wurden von lokalen Adeligen oder Klöstern angeworben, um die Landwirtschaft und spezielle Tätigkeiten wie die Imkerei zu fördern. Es ist daher denkbar, dass Zeilern ursprünglich eine slawische Siedlung war, deren Bewohner sich mit der Imkerei beschäftigten, einer damals hochgeschätzten Tätigkeit.

Zeidler und ihre Bedeutung im Mittelalter

Im Mittelalter war die Imkerei von großer Bedeutung, nicht nur zur Produktion von Honig als Süßungsmittel, sondern auch zur Gewinnung von Wachs, das für die Herstellung von Kerzen in Kirchen und Klöstern verwendet wurde. Zeidler hatten daher einen besonderen Status in der mittelalterlichen Gesellschaft. In vielen Wäldern waren sie für die Pflege und den Schutz der Bienenvölker verantwortlich, und sie genossen oft besondere Rechte und Freiheiten.