Reithofen
Geschichtliches Reithofen
Reithofen – Ein historisches Dorf mit mittelalterlichen Wurzeln
Reithofen begegnet uns in den historischen Aufzeichnungen erstmals im Jahr 925 unter dem Namen „Riutihouun“ und später als „Reuthoven“. Der Name weist auf eine bedeutende Waldrodung hin, denn das Wort „Ried“ bedeutet im Althochdeutschen „der von Bäumen und Holz geräumte Platz“. Die Ortsbezeichnung bezieht sich daher auf die Höfe, die nach der Rodung des Waldes entstanden sind. Das Wort „rieden“, das das Ausgraben von Wurzelstöcken beschreibt, ist eng mit dem Ortsnamen verbunden. Im Mittelhochdeutschen wurde der Begriff weiterentwickelt zu „riuti“ (das Gereute), später „-reut“ oder „-reit“, was auf die landwirtschaftliche Nutzung gerodeter Flächen hinweist.
Die Endung „-hofen“ ist charakteristisch für Ortsgründungen aus der Zeit der Agilolfinger und Karolinger, also des frühen Mittelalters. Diese Zeit war von großer Siedlungstätigkeit geprägt, als die bayerischen Herzöge und späteren fränkischen Herrscher systematisch Gebiete roden und erschließen ließen. Es lässt sich daher ableiten, dass Reithofen eine typische Rodungssiedlung ist und vermutlich bereits im 9. Jahrhundert entstand. Die bewusste Nutzung gerodeter Flächen zur Gründung von Höfen und Dörfern war in dieser Epoche eine gängige Praxis, um das nutzbare Land zu erweitern und die Bevölkerung zu versorgen.
Reithofen war wahrscheinlich eng mit der bäuerlichen Landwirtschaft und der Rodung von Wäldern verbunden, wie es für viele Siedlungen dieser Zeit üblich war. Auch die Lage des Dorfes und seine topographische Umgebung, die von Wäldern und Ackerflächen geprägt ist, passen zu den typischen Merkmalen einer frühmittelalterlichen Rodungssiedlung.
Bedeutung der Namensgeschichte
Die Namensentwicklung von „Riutihouun“ über „Reuthoven“ zu „Reithofen“ spiegelt nicht nur sprachliche Veränderungen wieder, sondern auch die kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen der Region. Der ursprüngliche Name verweist auf die zentrale Bedeutung der Rodung für die Gründung und das Überleben des Dorfes. Es handelt sich dabei um ein Beispiel für viele ähnliche Ortsgründungen in Bayern und ganz Mitteleuropa, die auf gerodeten Flächen entstanden, um dem wachsenden Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen gerecht zu werden.
Heute erinnert der Ortsname Reithofen an diese mittelalterliche Siedlungsgeschichte und an die harte Arbeit der Menschen, die diese Flächen urbar machten. Das Wissen um die Herkunft des Namens und die historischen Wurzeln von Reithofen trägt dazu bei, die Bedeutung dieser kleinen, aber geschichtsträchtigen Orte in der bayerischen Landschaft zu schätzen.
Diese Version hebt die historische Bedeutung und den Ursprung von Reithofen detaillierter hervor und verbindet die Namensentwicklung mit der Geschichte der Siedlung im frühen Mittelalter..
Quelle: Aufzeichnungen Heimat u. Sachkunde Grundschule Pastetten