Geocaching – eine moderne Freizeitbeschäftigung

Geocaching ist zwar nicht mehr ganz neu, aber auch noch nicht jedem bekannt. Unser Artikel erklärt, was hinter der modernen Schnitzeljagd steckt.

Was ist Geocaching?

‚Geo‘ kommt aus dem Griechischen und bedeutet Erde. ‚Cache‘ ist englisch und bedeutet Lager oder Versteck. Man kann auch einfach GPS-Schnitzeljagd sagen – eine Art elektronische Schnitzeljagd. Der Schnitzeljäger sucht Verstecke, also die Caches, über im Internet veröffentlichte GPS-Koordinaten.

Und was ist GPS? 

Global Positioning System ist ein durch Satelliten gestütztes Positionsbestimmungssystem, das bis zum Jahr 2000 vor allem vom amerikanischen Militär eingesetzt wurde. Am 2. Mai 2000 wurde die künstliche Verschlechterung der Genauigkeit abgeschaltet und somit auch Privatpersonen eine Ortung bis auf 10 Meter genau ermöglicht. Heute finden wir GPS in jedem Smartphone und natürlich in der Autonavigation. Die erste GPS-Schnitzeljagd begann mit einem Eimer. Der erste Geocacher hat am 3. Mai 2000 in einen Eimer einige Kleinigkeiten gelegt und diesen dann versteckt. In dem ersten Cachebehälter befanden sich eine Dose mit Bohnen, ein Buch und eine Steinschleuder. Die GPS-Koordinaten seines Verstecks waren 45° 17′ 28″ N, 122° 24′ 48″ W. Indem er diese in ein Internetforum schrieb, kam es zur ‚Geburt‘ des ersten Geocaches, der gleich am nächsten Tag gefunden wurde.

Heute kann man in weltweit mehr als 200 Ländern Geocaches mit verschiedensten Schwierigkeitsgraden finden. Manchmal ist das aber gar nicht so einfach und das Suchen der Dosen kann eine ziemliche Herausforderung sein. Zunächst ist es wichtig, ein Gerät zu haben, mit dem man die Dosen anhand der Koordinaten von der Webseite geocaching.com findet. Besonders beliebt bei den Cachern sind tragbare GPS-Geräte. Wer zunächst testen möchte, ob ihm oder ihr Geocaching Spaß macht, kann es ohne große Kosten ausprobieren und zwar über die kostenlose Geocache-App. Die App ist für Android Smartphones sowie iPhones in den jeweiligen Stores erhältlich. Mit GPS-Geräten ist natürlich eine genauere Peilung der Ziele möglich, aber für den Anfang ist eine App durchaus ausreichend – so lange man dort auf die Suche geht, wo mobiler Internetdatenempfang gewährleistet ist.

Und was findet man dann in so einem Versteck?

Zu der Grundausstattung eines jeden Geocache gehört ein kleiner Block, auf dem man seinen Benutzernamen und das Datum des Fundes eintragen kann. Den Benutzernamen erhält man auf Geocaching.com nach Registrierung . Je nach Größe des Verstecks findet man manchmal auch kleine Gegenstände, die man austauschen kann. Für den getauschten Schatz als Souvenir gilt:

„Get some stuff, leave some stuff“ – „Nimm‘ dir was, lass‘ was da“

Geocaches können verschiedene Größen haben; die kleinsten sind fingerhutgroß und werden „Nano“ genannt. Meist werden alte Filmdosen verwendet. Es kann aber auch sehr große Vorratsdosen am Zielort geben.

Ist es schwierig die Verstecke zu finden?

Ohne Koordinaten und Hilfsmittel ist es natürlich fast unmöglich einen Cache zu finden. Die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade und Wertungen machen die Suche interessant. Auf der Webseite der Geocacher findet man gute Beschreibungen zum Cache. Einfache Caches heißen „Traditionelle“ oder kurz „Tradi“. Und dann gibt es Rätselcaches mit mehreren Stationen, bei denen Zahlen aufgefunden werden, mit denen man die nächsten Koordinaten berechnen muss. Bei einigen sind sogar Latein- oder Chemiekenntnisse notwendig.

Es gibt Caches, die zwar gut zu sehen sind, aber schwer zu erreichen. Ein wenig körperliche Fitness sollte man da schon mitbringen. Auf Ausrüstungen wie Kletterzeug wird man hingewiesen; speziell wirds, wenn beispielsweise ein Boot zum Einsatz kommen soll. Es gibt auch Nachtcaches, bei denen mit Reflektoren gearbeitet wird. Viele Caches sind aufwändig und manchmal auch mit Liebe zum Detail gestaltet.

Was ist eigentlich der Sinn?

Es ist ein schönes Hobby, bei dem man sich zusätzlich an der frischen Luft bewegt. Angetrieben durch das Jagdfieber, kann man unterschiedlich lange Strecken zurücklegen. Neben ‚dem schnellen Cache am Straßenrand‘, gibt es auch richtige Touren über mehrere Kilometer. Oft ist die Umgebung des Caches der eigentliche Schatz. Die Caches führen einen an Orte, die man sonst vielleicht nie gesehen hätte. Das Teilen dieser Orte mit der Geocachegemeinde ist ein Teil dieses Hobbys. Viele Cachefinder hinterlassen dann einen Eintrag wie:

„Sehr schöne Umgebung, danke fürs Zeigen“.

Es erzeugt also auch ein Gemeinschaftsgefühl. Der persönliche Eintrag ist eine schöne Wertschätzung für die Erstellung und Betreuung des Caches. Der Schatz muss ja schließlich gehütet werden. Das Logbuch wird regelmäßig ausgetauscht und von Zeit zu Zeit steht eine Überprüfung an, ob die Dose noch am richtigem Ort ist.

Im Landkreis Erding gibt es viele Geocaches unterschiedlichster Art, die auch mal als Ziel einer Fahrradtour angepeilt werden können.
Links:
Avatar-Foto
Alexander Fox

Alexander Fox schreibt und fotografiert von Anfang an für Baschding.Info . Wenn er nicht für diese Seite schreibt, erstellt er technische Anleitung für eine der größten Open Source HowTo Seiten.

Artikel: 401