Was verbindet uns mit unserem Nachbarort Forstern?

Eigentlich ziemlich viel, sei es als Ort für Einkäufe, die nächste Apotheke, Pizzeria oder der Sportverein FC Forstern. Es gibt viele Gründe von Pastetten nach Forstern zu fahren, ob mit dem Auto, Fahrrad oder Bus. Moment – mit dem Bus? Wie funktioniert das denn? Vom Maibaum aus 2 mal am Tag zumindest von der Haltestelle Karlsdorfer Straße über Karlsdorf nach Forstern zwischen 12:45 und 13:29. Zurück würde man dann über den Erdinger Bus bis Reithofen und dann mit dem 505 in Richtung Markt Schwaben fahren. Ein wenig aufwendig, wenn man nur Einkaufen möchte und je nach Wetterlage dann noch in der Kälte stehen muss. Auch Fahrten nach Erding von Reithofen aus sind zwar möglich, aber durch die Taktung unattraktiv. Am Wochenende gibt es dann nur die Möglichkeit des Rufbusses. Auf der MVV Seite kommt dazu folgender Text:
Linie 5050: MVV-Ruftaxi; Bedienung nur nach Bedarf; Einstieg an Ruftaxihaltestelle telefonische Anmeldung 08084/9 45 02 erforderlich; Anmeldeverfahren und Anmeldeschlusszeiten beachten; Ausstieg an Ruftaxihaltestelle bitte dem Fahrer beim Einsteig mitteilen!
Pastettens Gemeinderat hatte sich schon, wie vom Merkur berichtet, mit dem ÖPNV im November 2019 und die Jahre davor auseinandergesetzt. Oft waren die Bedenken unklarer Bedarf und die hohen Kosten. Auch klar, dass der Weg mit zweimal Umsteigen bis nach Erding keinen zum Busfahren verleitet. Zumal Pastetten schon einmal einen Test über 6 Monate versuchte, bei dem der Erdinger Bus über die Haltestelle an der Grundschule Pastetten gefahren ist und kaum genutzt wurde. Da ist es verständlich, dass der Gemeinderat hier genau überlegt, ob er Geld für Leerfahrten zahlen möchte. Mittlerweile beteiligt man sich doch am Rufbus, nach weiterer Aufklärung mit 25.000 €

Die Grünen in Forstern um Bürgermeisterkandidatin Maria Feckl sehen aber enormen Verbesserungsbedarf bei der Strecke Forstern in Richtung Erding oder Ebersberg. Dazu gab es am Dienstag eine Veranstaltung Wir warten auf den Bus, der zahlreiche Bürger beiwohnten und auch Bündnisse wie die Nachbarschaftshilfe, Seniorenbeirat und Elternbeirat. MdL Markus Büchler als Verkehrsexperte der Grünen war auch da. Die Grünen fordern in ihrem Wahlprogramm aus dem Jahr 2018 eine Mobilitätsgarantie von fünf Uhr früh bis abends 24:00 Uhr auch auf dem Lande. Er setzt sich auch ein für die Reaktivierung von stillgelegten Gleisen ein, um alte Bahnlinien wieder zu reaktivieren und zu nutzen.
Am Wochenende sollte der Bus dann alle 2 Stunden fahren
Am Wochenende sollte der Bus dann alle 2 Stunden fahren, viele Menschen arbeiten heutzutage auch am Wochenende im Schichtdienst, wie z.B. in Krankenhäusern, dem Flughafen oder auch in Pflegeheimen. Im Punkt Finanzierung sagte Büchler, dass man hier nicht weiterhin die Kommunen sich selbst überlassen soll, sondern er sieht es als Landkreisaufgabe den ÖPNV zu verbessern und zu stärken. Das Land und der Bund sollten hierbei aber ebenfalls finanziell unterstützen Damit die kürzere Taktung auch genutzt wird, sind auch Verbesserungen an Bushaltestellen nötig, z.B. bessere Park&Ride-Möglichkeiten oder aber auch Schließfächer, wie man sie an Bahnhöfen wie dem Ostbahnhof findet. Die Informationsmöglichkeit, wann und wo ein Bus abfährt, ist selbst für Ortsansässige oft schwierig und gleicht manchmal einem Studium. Hier wurde jedoch auch genannt, dass die MVV App eine gute Hilfe ist, um sich zurechtzufinden. Jedoch haben viele Senioren nicht unbedingt ein Smartphone, im Gegensatz zur jüngeren Generation. Die Information darüber, ob ein Bus ausfällt, erhält man jedenfalls nicht an der Bushaltestelle und wartet in dem Fall vergebens.
Wir wollen das Auto nicht ausperren
MdL Büchler sagt aber auch: „Wir wollen das Auto nicht ausperren, aber wir möchten die Verkehrsbelastung über den ÖPNV verbessern und sehen dadurch mehr Lebensqualität. Die letzten Jahrzehnte wurden Straßen meist für Autos ausgelegt und die Interessen von Fußgängern und Radfahrern nur geringfügig beachtet.“. Aus München kann er schon die Erfahrung mitbringen, dass dort eine Verbesserung der Taktung zu mehr Fahrgästen führte. Somit sieht er, dass mehr Angebot das Interesse und die Fahrbereitschaft erhöht. Ein Interview mit Maria Feckl zum Thema ÖPNV folgt in den nächsten Tagen.